Beim Philips PUS8808 bekommst du zum relativ kleinen Preis einen TV, der im Alltag bei Bild und Ton überzeugt und zudem noch beim Gaming mithalten kann – und das alles mit Ambilight.
Vorteile
- Kontrastreiches Bild
- Gaming mit bis zu 120 Hz und allen Features
- Große App-Auswahl dank Google-TV
- Ambilight ist mit dabei
Nachteile
- Kein USB-Recording und Timeshift
- Recht blickwinkelabhängig
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Ein Fernseher für Streaming, Gaming und TV, der nicht allzu viel kostet, in Bild, Ton und Ausstattung aber rundum überzeugen will? Das ist die Idee hinter dem “The One”-Fernseher von Philips, genauer: dem Philips PUS8808. Ob das Konzept aufgeht und wo noch Luft nach oben ist, haben wir im Test herausgefunden.
Obwohl er gern als The One bezeichnet wird, hört unser Testmodell eigentlich auf die Bezeichnung 43PUS8808/12. Es handelt sich um einen 43 Zoll LED-Fernseher, den es auch noch in Größen zwischen 50 und 85 Zoll gibt:
Design und Verarbeitung
Preislich liegt der Philips PUS8808 im unteren Mittelfeld aller Fernseher, die wir getestet haben. Dennoch sind wir auf den ersten Blick sehr vom Design angetan. Maßgeblich trägt dazu der mittige Standfuß bei, der einfach elegant wirkt und gleichzeitig dabei hilft, Kabel ungesehen nach hinten wegzuleiten. Und dann ist er auch noch schwenkbar, sodass du den TV ganz leicht auf deine Sitzposition anpassen kannst. Auf jeden Fall bevorzugen wir diese Bauweise vor der eines Panasonic MXW954.
Beim näheren Hinsehen merkt man dann aber doch die ein oder andere Einsparung. So ist der Displayrand eines preislich vergleichbaren Samsung Q60C etwas schmaler, gleiches gilt für die Dicke des Rahmens. Am auffälligsten ist aber der Infrarot-Empfänger, der wohl keinen Platz mehr im etwas breiteren unteren Rand gefunden hat und daher etwas herausragt.
Im Profil zeigt sich der Philips PUS8808 dann ebenfalls etwas breiter als die Konkurrenz, allerdings sitzt hier im hinteren Teil natürlich auch das von Philips-Fernsehern bekannte und beliebte Ambilight – doch dazu später mehr. Bei frontaler Sitzposition ist das Design dennoch elegant, die Verarbeitung bewegt sich durchgängig auf einem hohen Niveau.
Philips The One und die Bildqualität
Das Bild des Philips PUS8808 macht einen richtig guten Eindruck – hell, klar, scharf. So konkurriert der Fernseher mit Ambilight unter anderem mit den einfacher gestrickten QLED-Fernsehern von Samsung wie einem Samsung Q60C oder The Frame. An die Qualitäten eines OLED-Fernsehers kommt natürlich nicht heran, er bringt aber eine sehr respektable Bildqualität für TV, Streaming und Gaming mit. Beim PUS8808 handelt es sich immerhin um einen herkömmlichen LED-TV.
Tipps: Bildeinstellungen für Film und Fernsehen
Für einen natürlich wirkenden Bildeindruck empfehlen wir den Bildmodus Film, der die ausgewogensten Farben hat und gleichzeitig keine künstliche Schärfe hinzufügt. Das ist beim PUS8808 die beste Option für Filmgenuss mit Bildern, die fast wie im Kino aussehen. Im Alltag kommt auch der Bildmodus Heimkino in Betracht. Der ist weniger neutral, wirkt aber knackiger und frischer. Das auf drei Seiten leuchtende Ambilight verstärkt die optische Wirkung.
Im abgedunkelten Heimkino solltest du für gute Filme auf DVD oder Blu-ray die voreingestellte Bildschirmhelligkeit bei den erweiterten Kontrast-Einstellungen etwa auf die Hälfte herunterfahren, damit ein ausgewogener Bildeindruck zustande kommt. Der Menüpunkt, den du dafür finden musst, ist der “Kontrast des Hintergrunds” – er regelt die Backlight-Helligkeit.
Wie er damit im Vergleich zu anderen Philips-Fernsehern abschneidet, zeigt ein Blick in unsere Bestenliste:
HDR mit dem Philips PUS8808
4K-Bilder mit hohem Dynamikumfang – sprich HDR – verarbeitet der LCD-TV sehr geschickt. Dazu passt er die Helligkeit im Bild und das Backlight seinen technischen Grenzen an, sodass kaum Details verloren gehen. In der Praxis können zwar dunkle Ecken in Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 2 auf Ultra-HD-Blu-ray heller als nötig ausfallen, aber der Gesamteindruck ist stimmig. Auf alle Fälle stimmiger als bei einem Amazon Fire TV 4.
Mit seiner hohen Leuchtkraft von 477 Candela pro Quadratmeter, auch als Nits bezeichnet, und einem tollen Schwarzwert, der nie über 0,09 Candela pro Quadratmeter steigt, bietet der getestete 43-Zoll-Fernseher sehr kontrastreiche und lebendige Bilder. Das hilft auch, wenn du tagsüber fernsiehst. Die beste Bildqualität bekommst du nur direkt von vorn zu sehen. Denn wie bei VA-Panels üblich ist der optimale Betrachtungswinkel relativ klein – ein Hisense U77HQ oder Sony X80L hat an der Stelle etwa die Nase vorn. Pluspunkte des verbauten Bildschirms sind die weitgehend gleichmäßige Ausleuchtung und der erweiterte Farbraum für HDR. Bei unseren Messungen mit Calman erreichte der PUS8808 gute 94 Prozent des HDR-Farbraum P3. Und das bei neutral eingestellten Farben.
Wer als Heimkino-Fan den Raum verdunkelt, um perfektes Schwarz bei brillanten HDR-Bildern zu sehen, muss mit einem LED-TV wie unserem Testmodell allerdings Kompromisse machen. Der Philips PUS8808 überzeugt in dunklen wie in hellen Szenen, doch das tintentiefe Schwarz und die brillanten Glanzlichter eines OLED-TV kann er doch nicht bieten. Wenn dir das wichtig ist: OLED-Einstiegsmodelle wie der LG OLED B3 oder Philips OLED708 sind in 55 Zoll nur wenige Hundert Euro teurer als ein Philips PUS8808 in 55 Zoll.
Auch toll beim Schauen von Filmen ist, dass die Zwischenbildberechnung für ein flüssiges Bewegtbild dank 120-Hertz-Panel nur selten Probleme hat. Und das schnelle Panel kommt natürlich noch einem anderen Punkt zugute…
Gaming mit dem Philips PUS8808
Eine hohe Bildwiederholrate ist beim Gaming mit PlayStation 5 oder Xbox Series X vielleicht nicht unverzichtbar, aber definitiv ein großes Plus. Denn so manches Spiel läuft mit butterweichen 120 FPS, wofür du eben einen Gaming-Fernseher mit 120 Hertz benötigst. Und natürlich mit einem möglichst niedrigen Input Lag – blitzschnelle acht Millisekunden messen wir in 120 Hertz, 17 Millisekunden sind es bei 60 Hertz.
Und genau hier hat der Philips PUS8808 etwa einem Samsung Q60C oder Sony X75WL einiges voraus. Hinzu kommen die üblichen Features wie VRR und ALLM, die allesamt gut greifen und das Erlebnis, selbst mit “nur” 60 Hertz, zu einer Freude machen. Einzig der nicht ganz neutrale Gaming-Modus und das etwas magere Gaming-Overlay-Menü trüben den tollen Gesamteindruck etwas – wenn auch nur minimal.
Außerdem hat der Philips PUS8808 ja noch ein weiteres Ass im Ärmel, vor allem im Vergleich zu ähnlich aufgestellten Fernsehern, wie einem Hisense E7KQ Pro oder einem TCL C745: Ambilight.
Ambilight erweitert das Seherlebnis
Beim Ambilight setzt der Philips PUS8808, wie selbst das Top-Modell des Jahres, der Philips OLED908, auf eine dreiseitige Anordnung. Allerdings hier in einer leicht abgespeckten Version, in der die einzelnen LEDs nicht ganz so fein angesteuert werden können.
Aber was genau ist Ambilight eigentlich? Auf der Rückseite angebrachte LEDs tauchen die Wand hinter dem Fernseher in zum Bildinhalt passende Farben. Der Bildeindruck scheint dadurch noch größer. Und das macht gerade in Verbindung mit Filmen oder Gaming einfach Spaß und sorgt für eine tolle Stimmung im Raum.
Natürlich kannst du – sogar per eigener Taste auf der Fernbedienung – per Menü die Intensität, aber auch die Art und Weise der „Hintergrundbeleuchtung“ anpassen. Du kannst dich sogar vom Fernseher in Kombination mit Ambilight wecken lassen, was dann entfernt an Tageslichtwecker erinnert. Einzig die enge Verzahnung mit Leuchten von Philips Hue ist weggefallen – hier haben jetzt ausgerechnet Samsung-Fernseher die Nase vorn.
Diese Anschlüsse sind dabei
Gerade in 43 Zoll ist der Philips PUS8808 auch interessant als PC-Monitor-Ersatz. In der Hinsicht gefallen uns zwei der vier HDMI-Anschlüsse besonders, die alle relevanten Gaming-Features und bis zu 120 Hertz ermöglichen. Außerdem aber auch der Kopfhörer-Anschluss, über den wir ganz einfach Over-Ear-Kopfhörer mit Sound versorgen können.
Diese Anschlüsse sind darüber hinaus noch vorhanden:
- Zwei USB-Buchsen
- Ethernet-Anschluss
- Digitaler Audioausgang
- Triple-Tuner
- CI+-Schacht
Einzig einen Twin-Tuner vermissen wir. Allzu schlimm ist das aber nicht, eine USB-Recording-Funktion oder Timeshift, die davon profitieren würden, gibt es ohnehin nicht. In der Hinsicht ähnelt der Philips PUS8808 vor allem TCL-Fernsehern, etwa dem TCL C805.
Smart TV powered by Google TV
Beim Betriebssystem setzt der Philips PUS8808, wenig überraschend, auf Google TV. Bereits in der Vergangenheit zählten Philips-TVs zu den Fernsehern mit Android TV. Und das hat gute Gründe. So ist etwa die Ersteinrichtung besonders einfach und führt dich gut durch den Prozess.
Der größte Vorteil liegt aber auf der Hand: die Menge an Video-Streaming-Apps. Genau wie bei Sony-Fernsehern auch, findest du hier eigentlich alles, was du dir wünschen kannst – bis hin zu Crunchyroll oder Paramount+. Selbst Cloud-Gaming ist dabei, per GeForce Now streamst du einfach deine Spiele.
Dabei übernimmt der Philips PUS8808 aber auch die kleinen Schwächen, die wir beim OLED808 festgestellt haben. Die Menüs sind etwa nicht immer logisch aufgebaut, das Startmenü begrüßt uns mit vielen Werbeeinblendungen. Glücklicherweise gibt es aber auch einige Empfehlungen, die mit der Zeit immer persönlicher werden und, statt zu stören, sogar helfen, neue Filme und Serien zu entdecken.
Die Bedienung des Philips PUS8808
Der Philips PUS8808 übernimmt auch bei der Bedienung viele Tugenden seiner größeren OLED-Geschwister. Zum einen wäre da die Sprachsteuerung per Google Assistant zu nennen – alternativ und mit passenden Smart-Speakern ist auch Alexa nutzbar. So ist der TV im Nu ins Smart Home eingebunden.
Zum anderen ist da die Steuerung per Fernbedienung. Die ist schnell und stellt dir in edler Optik alle Tasten zur Verfügung, die du im Alltag benötigst – ob nun zum TV-Schauen oder Streamen. Apropos: Direktwahltasten für Prime Video, YouTube, Netflix bringen dich direkt zu den gewünschten Apps.
Einen kleine, interessanten Unterschied zu den Philips-OLEDs gibt es dann aber doch: Statt der Taste für Rakuten TV ist hier ein Knopf verbaut, der dich direkt zu deiner App-Bibliothek bringt. Ach, und die Tastenbeleuchtung fehlt – aber das ist ja auch bei vielen anderen TVs, etwa den Spitzenmodellen unter den LG-Fernsehern, der Fall.
So klingt der Philips PUS8808
Die Klangqualität des Philips PUS8808 hat uns angenehm überrascht. Passend zum Bild präsentiert sich auch der Ton kräftig und mit großer Klarheit. Klar, richtig tiefe Bässe darf man hier nicht erwarten, und die kommen auch nicht.
Wer es krachen lassen möchte, kann über HDMI-eARC oder den optischen Ausgang natürlich auch eine Soundbar mit Subwoofer anschließen oder den TV mittels DTS-Play-Fi um kompatible Multiroom-Lautsprecherergänzen.
Für Ältere und Hörgeschädigte ist es ein guter Tipp, sich mit der Mimi-App ein individuelles Hörprofil zu erstellen. Das kostet kein Geld, sondern allenfalls etwas mehr Zeit. Die Mimi-Toneinstellung kann dazu beitragen, dass Dialoge für dich persönlich verständlicher wiedergegeben werden. Im Testlabor haben wir nach zwei, drei App-Durchgängen ein passendes Hörprofil gefunden, das auch in der Praxis gut funktioniert, experimentieren lohnt sich.
Unser Testurteil zum Philips PUS8808
Für einen fairen, relativ kleinen Preis bekommt man beim Philips PUS8808 ein richtig starkes Gesamtpaket. Dank Google TV kommen Streaming-Fans auf ihre Kosten, Freund:innen des Gamings freuen sich über jede Menge Features und vor allem 120 Hertz Bildwiederholrate. Und natürlich darf Ambilight nicht vergessen werden, welches die Wand hinter dem Fernseher in passendes Licht taucht.
Einzig beim Bild musst du die Erwartungen passend stecken: Wer brillante Spitzenlichter oder knallige Farben in HDR erwartet, sollte besser zu den Top-Modellen unter den QLED- oder OLED-TVs greifen – dann aber zum deutlich höheren Preis. Das, was der Philips PUS8808 jedoch mitbringt, setzt er geschickt ein, um ein sehr angenehmes Bild zu erschaffen, das im Alltag einfach überzeugt – vor allem in Hinsicht auf den Preis.
Aktuelle Angebote zum Philips PUS8808:
Technische Daten | |
Display | LED-LCD |
Panel Typ | LCD (VA) |
Auflösung | 4K (3.840 x 2.160) |
Verfügbare Größen | 43", 50", 55", 65", 75", 85" |
Getestete Größe | 43" |
HDR-Unterstützung | HDR10, HLG, HDR10+, Dolby Vision |
Bildfrequenz | 100 / 120 Hz |
Digitaler Tuner | 1 x DVB-S/S2, -C, -T2HD |
Video-Eingänge | 2 x HDMI 2.1, 2 x HDMI 2.0 |
HDMI-Funktionen | 4K@120 Hz, eARC, ALLM, VRR, CEC |
Sonstige Anschlüsse | LAN, opt. Digitalausg., CI-Slot, 2 x USB, Kopfhörerausgang |
Sprachassistenten | Google Assistant |
AirPlay 2 | Ja |
Drahtlos | WLAN, Bluetooth |
Smart TV | Google TV |
Maße mit Sockel | 963 x 628 x 212 mm |
Maße ohne Sockel | 963 x 570 x 77 mm |
Gewicht ohne Standfuß / mit Standfuß | 9,1 kg / 10,8 kg |
Durchschnittliche Leistungsaufnahme | 52 W / 122 W (SDR / HDR) |
Energieeffizienzklasse (SDR / HDR) | G / G |
Preis (UVP/Straßenpreis) | 899 € / um 700 € |
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